Das äthiopische Ministerium für Innovation und Technologie hat eine Ausschreibung für Leistungen veröffentlicht, die im Rahmen des Programms einer nationalen digitalen ID (NIDP) verwendet werden sollen. Wie Biometric Update berichtet geht es um Lieferung, Installation und Wartung von Infrastruktur-Hardware und zugehörigen IT-Komponenten.
Die Bekanntmachung wurde auf der Website der Weltbank veröffentlicht und die Umsetzung soll im Rahmen eines Projekts mit dem Titel «Ethiopia Digital Foundations Project» (EDFP) erfolgen. Die Frist für die Einreichung von Angeboten endet am 16. April. Das Geld für die Beschaffung stammt zum Teil aus der Finanzierung durch die Weltbank.
Das äthiopische Parlament habe vor kurzem eine Proklamation zum Schutz personenbezogener Daten für das Land verabschiedet, teilt Biometric Update mit. Darin würden Regeln für die Erhebung, Speicherung und Verwaltung personenbezogener Daten im Rahmen des digitalen ID-Programms des Landes festgelegt, das immer mehr an Fahrt gewinne.
Das Land kündigte ausserdem vor kurzem an, im Rahmen einer Regierungsstrategie «zur Erleichterung der Inanspruchnahme von Dienstleistungen» durch Vertriebene innerhalb eines Jahres mindestens 1,1 Millionen Flüchtlingsausweise ausstellen zu wollen. De facto hat man mit dieser «inklusiven» Massnahme bereits begonnen, unterstützt auch vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR).
Die Bemühungen der äthiopischen Regierung um eine umfassende digitale Transformation und das nationale ID-Programm schreiten voran, ergänzt das Portal. Es seien bereits rund vier Millionen digitale Identitätsnachweise ausgestellt worden.
Dies gehe aus einem Bericht des NIDP-Chefs hervor, den er im März auf der MOSIP Connect-Konferenz in der Hauptstadt Addis Abeba gab. MOSIP steht für «Modular Open Source Identity Platform», ein quelloffenes digitales ID-System, zu deren Unterstützern die Bill & Melinda Gates-Stiftung, die Weltbank und das WEF zählen.
Kommentare