Mangelndes Selbstvertrauen kann man Bill Gates nicht vorwerfen. Seit Jahren warnt er die Menschen vor allen möglichen Katastrophen.
Ob beim Klima: «Wie wir die Klimakatastrophe verhindern» oder bei Seuchen: «Wie wir die nächste Pandemie verhindern»: Gates weiss scheinbar immer Bescheid. Mehr noch: Der Oligarch hat stets auch gleich das passende Rezept, um die anstehenden Probleme zu lösen.
Und er zeigt sich besorgt. In der New York Times äusserte sich der Microsoft-Gründer am vergangenen Wochenende hinsichtlich der Gefahren weiterer Pandemien.
«Ich mache mir Sorgen, dass wir die gleichen Fehler wieder machen. Die Welt hat nicht so viel getan, um sich auf die nächste Pandemie vorzubereiten, wie ich gehofft hatte. Aber es ist noch nicht zu spät, um zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. Die Welt braucht ein gut finanziertes System, das im Falle einer Gefahr sofort in Aktion treten kann.»
Seine Antwort, um künftige Pandemien besser zu bewältigen: «Wir brauchen eine Feuerwehr für Pandemien.» Richten soll es das sogenannte «Global Health Emergency Corps». Diesem sollen unter anderem Regierungsvertreter, NGOs und Vertreter des Gesundheitssystems angehören.
Bereits im Frühjahr 2022 hatte sich Gates für den Einsatz einer sogenannten «Pandemie-Polizei» ausgesprochen (wir berichteten).
Die Vorstellungen von Gates scheinen sich hier mit denjenigen von Tedros Adhanom Ghebreyesus zu decken. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Ende 2022 auch auf die Bedeutung des Corps aufmerksam gemacht.
«Während wir eine neue und stärkere Architektur für die Bereitschaft und Reaktion auf gesundheitliche Notfälle aufbauen, wird ein schnell einsetzbares globales Gesundheits-Notfallkorps von entscheidender Bedeutung sein, das auf der Erfahrung und den Kapazitäten der medizinischen Notfallteams aufbaut», sagte Ghebreyesus damals.
Gates scheint grosse Hoffnungen in das Corps zu setzen. Was «das Global Health Emergency Corps» angehe, das gegenwärtig von der WHO und ihren Partnern aufgebaut werde, sei er «optimistisch», schreibt der Multi-Milliardär nun in der Times.
Die Aufgaben des Corps sieht Gates darin, sich auf künftige gesundheitliche Bedrohungen vorzubereiten und Pandemien zu simulieren. Gefahren drohen laut Gates an allen Ecken und Enden.
«Was ist, wenn sich der nächste potenzielle Pandemieerreger durch Oberflächentröpfchen verbreitet? Oder wenn er wie HIV sexuell übertragen wird? Was, wenn er das Ergebnis von Bioterrorismus ist? Jedes Szenario erfordert eine andere Reaktion.»
Hier komme das «Emergency Corps» ins Spiel. Ein solches könne der «Welt helfen», sich auf unterschiedlichste Szenarien vorzubereiten. «So wie Feuerwehrleute den Umgang mit Bränden üben, plant das Emergency Corps, den Ausbruch von Krankheiten zu üben. Die Übungen sollen sicherstellen, dass alle – Regierungen, Gesundheitsdienstleister, Notfallhelfer – wissen, was zu tun ist, wenn eine Pandemie ausbricht.»
An den Übungen des Corps sollten laut Gates «Führunskräfte des öffentlichen Gesundheitswesens aus allen Ländern» teilnehmen. Schliesslich könnte die «nächste Pandemie überall auftreten». Dafür benötige es «wohlhabende Länder», die die entsprechenden Mittel bereitstellten. Federführend müsse die WHO sein. Gates weiter:
«Ich glaube, dass die WHO nach wie vor unser bestes Instrument ist, um Ländern bei der Eindämmung von Krankheitsausbrüchen zu helfen. Und das Global Health Emergency Corps wird einen grossen Fortschritt auf dem Weg zu einer pandemiefreien Zukunft darstellen. Die Frage ist nur, ob wir den Weitblick haben, jetzt in diese Zukunft zu investieren, bevor es zu spät ist.»
Kommentar Transition News
Auch ein Bill Gates soll seinen Standpunkt äussern dürfen. Selbstverständlich. Doch die Times könnte ihre Leser zumindest auf die Interessenkonflikte aufmerksam machen, die Gates hat. Der Microsoft-Gründer hat – neben anderen Industrien – einen Grossteil seines Geldes in die Pharmaindustrie respektive die Gen-Injektionen investiert. Gates gehört auch zu den wichtigsten Finanziers von Gavi und der WHO.
Über diese Organisationen versucht er, neue Märkte für Impfstoffe zu erschliessen, wobei Geld- und Geschäftsinteressen im Vordergrund stehen. Auch zahlreiche grosse Medien unterstützte Gates in den vergangenen Jahren finanziell, im Gegenzug konnte er sich einer hörigen Berichterstattung gewiss sein.
Gates’ Stiftung, die Bill & Melinda Gates Foundation, hat zudem eine führende Rolle bei den Aktivitäten zur Vorbereitung auf die Pandemie gespielt. Anschliessend hat Gates an der «realen» Pandemie in so kurzer Zeit so viel Geld verdient, wie kaum je zuvor. Dass derselbe Gates nun wieder eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung auf künftige Seuchen spielt, sollte einen auf jeden Fall misstrauisch werden lassen.
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