Aladdin ist mehr als eine Software. Das System läuft auf vielen Tausend Grossrechnern in vier Rechenzentren von BlackRock. Der Name ist ein Akronym für «Asset, Liability, and Debt and Derivative Investment Network».
Der Konzern wächst und wächst. Insgesamt verwaltete oder überwachte Aladdin Ende 2021 ein Vermögen von etwa 10 Billionen Euro (10’000 Milliarden), das ist fast das Dreifache der Wirtschaftsleistung (BIP) von Deutschland. Inzwischen macht BlackRock auch Geschäfte in China.
Aladdin wird mit riesigen weltweiten, historischen und aktuellen Datenmengen gefüttert: Aktienkurse, Wetter, Regierungswechsel, Ölpreise, Gesetze, Wechselkurse, politische Entscheidungen, Fusionen, eigene Nutzerdaten etc.. Das System spuckt auf Basis dieser Daten die Bewertung von verschiedensten Geldanlagen aus. Diese Vorhersagen werden verkauft.
BlackRock wirbt mit zentralisierten Daten («one system, one database, one process»). Zugriff haben natürlich nur zahlende Kunden, der Satz auf der Homepage: «[...] die Gewissheit, dass alle («everyone») dieselben hochwertigen Daten in Echtzeit betrachten.» ist irreführend.
Jeden Tag überwacht Aladdin über 2000 Einflussfaktoren. Damit können die unterschiedlichsten Zukunftsentwicklungen berechnet und vorhergesagt werden. So heisst es auf der Website von BlackRock (man beachte die Wahl der Beispiele!):
«Tausende potenzieller Szenarien können täglich schnell getestet werden, um Fragen wie ‹Wie wird sich die Inflation auf mich auswirken?›, ‹Welche Auswirkungen hat eine Änderung der Öl- oder Gaspreise?› oder ‹Was passiert, wenn es in Europa eine Rezession gibt?› zu beantworten.»
Wenn also Kunden von BlackRock behaupten, von gewissen Entwicklungen überrascht worden zu sein, entspricht das nicht der Wahrheit. Die deutsche Bundesregierung gehört offenbar zu den Kunden. Am 6. Februar 2020 hat Olaf Scholz immerhin mit dem Chef von BlackRock telefoniert. Ende 2018 bis April 2020 haben «sieben Gespräche von Vertretern der Bundesregierung mit Vertretern von BlackRock stattgefunden.»
In Zukunft sollen noch mehr Daten erfasst werden: Aufnahmen von Überwachungskameras, Social-Media-Aktivitäten und Internet-Suchbegriffe. Inwiefern Facebook, Twitter, Amazon, Google, Apple, Microsoft, Samsung, Schufa, Geheimdienste, Regierungen und andere Datensammler hier kooperieren (werden) ist nicht öffentlich bekannt.
Zwei Faktoren tragen zur zunehmenden Macht von Aladdin bei: Die zentrale Verwaltung riesiger Vermögenswerte und Daten weltweit und die Bedeutung von Trends bei Kaufentscheidungen.
Das führt insgesamt dazu, dass Vorhersagen von Aladdin sich zum Teil selbst erfüllen – auch wenn die Vorhersage «eigentlich» falsch war. Was passiert, wenn Aladdin aufgrund fehlender Daten, ungenügender Algorithmen oder durch – mögliche – Manipulation vorhersagt, dass eine bestimmte Aktie fällt oder ein Land in Zahlungsschwierigkeiten gerät? Weil dann andere Algorithmen oder Menschen Verluste minimieren wollen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dies auch eintritt. Damit entscheidet eine Software und deren Eigentümer über das Schicksal ganzer Staaten.
Kommentar Transition News:
Man könnte diese Datenmengen und die Software für das Wohl der Menschheit einsetzen. Beispielsweise könnte man mit einigen wenigen Abfragen innerhalb von Minuten sehen, ob und welche Massnahmen während der «Pandemie» Krankheiten, Todesfälle und Armut verhindert – oder verursacht haben. Oder welche Massnahmen gegen den weltweiten Hunger helfen.
Das ist jedoch nicht das Ziel. Einige wenige Menschen werden durch Aladdin sehr reich und mächtig. Allen voran Larry Fink, der Chef von BlackRock. Er sitzt in den Vorständen des Council on Foreign Relations sowie des World Economic Forum (WEF) und ist Mitglied der geheimen Millionärs-Bruderschaft Kappa Beta Phi.
Aus Sicht von BlackRock läuft offenbar in Deutschland alles nach Plan. Nur die «Widerstände in Teilen ihrer Wählerschaft» gilt es zu überwinden – Zitat von der BlackRock-Website.
Literatur:
- Wikipedia: Aladdin
- BlackRock-Homagepage über Aladdin
- The Motley Fool: Superhirn Aladdin: Wieso BlackRocks mächtige Geheimwaffe die weltweiten Finanzmärkte schon bald ins Wanken bringen könnte!
- Corbett Report: How BlackRock Conquered the World – Part 3: Aladdin’s Genie and the Future of the World
- apolut: BlackRock: 2 Billionen Dollar Verlust
- Frankfurter Rundschau: Blackrock, Vanguard, State Street: Die Giganten beherrschen die grössten Unternehmen der Welt
Bücher:
- Jens Berger: Wer schützt die Welt vor den Finanzkonzernen?
- Werner Rügemer: BlackRock & Co. enteignen!
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