Für die Vereinigungen Collectif Parents Suisse und das Réseau Choix Vaccinal steht fest: Die Behörden schulden der Bevölkerung eine Erklärung. Die beiden Westschweizer Organisationen fordern Transparenz. In einem offenen Brief an den Schweizer Bundesrat, Regierungsräte der Westschweizer Kantone, Kantonsärzte sowie auch an zahlreiche Schweizer Medien konfrontieren sie die Behörden mit unbequemen Fragen.
Von den Behörden wollen sie wissen, auf Basis welcher Daten die Gesundheitsbehörden während der «Pandemie» die Massnahmen verfügt haben. Im Fokus haben sie dabei insbesondere die Maskenpflicht an den Primar- und Sekundarschulen, welche nun Ende Januar in den welschen Kantonen aufgehoben wurde. Dass die Schulen trotz der Harmlosigkeit der Omikron-Variante in den vergangenen Monaten auf solch einschneidende Massnahmen setzten, ist in ihren Augen ein No-Go.
Sie sprechen in diesem Zusammenhang auch vom «willkürlichen Charakter» der Corona-Massnahmen, die «realitätsfremd» gewesen seien. Die Organisationen sind der Meinung, dass die verantwortlichen Amtsträger zurücktreten sollten. Die Verfasser des Schreibens sind auch bereit, den juristischen Weg zu beschreiten, sollten die Behörden mit den gewünschten Dokumenten nicht rausrücken.
Auch bezweifeln sie, dass die Behörden die Maskenpflicht und weitere Massnahmen anhand von epidemiologischen und wissenschaftlichen Kriterien verfügt haben. Vielmehr fragen sie sich, ob möglicherweise der Druck seitens der Eltern und der Bevölkerung zuletzt ausschlaggebend gewesen sei für die Lockerungen.
In dem offenen Brief machen die Organisationen zahlreiche Kritikpunkte geltend. Unter anderem fordern sie eine «schriftliche Erklärung und Bestätigung, dass die Aufhebung der Massnahmen nicht an die Forderungen der Bevölkerung gebunden ist». Auch wollen die Verfasser des Briefes in Erfahrung bringen, ob die Verantwortlichen, welche die Maskenpflicht für Kinder verfügt haben, nun «Bereitschaft» zeigen, ihr Amt niederzulegen.
Zudem sollen sämtliche «Daten und Gründe» offengelegt werden, welche die Behörden dazu bewogen hatten, die Maskenpflicht einzuführen. In Erfahrung bringen wollen die Organisationen zudem, welche Behördenmitarbeiter sich intern gegen die Massnahme ausgesprochen hatten. Ebenso wollen sie wissen, wie viele «Bussgelder gegen Eltern verhängt wurden, die sich weigerten, ihren Kindern eine Maske aufzusetzen».
Den ganzen Brief mit allen Forderungen lesen Sie hier.