Die weltweite Digitalisierung – und die damit einhergehende Totalkontrolle unseres Lebens – schreitet mir Siebenmeilenstiefeln voran. Wie das Portal Biometric Update informiert, experimentieren weitere Städte mit der Gesichtsbiometrie im öffentlichen Nahverkehr. Und zwar in Japan, Kasachstan und Russland.
In der südjapanischen Stadt Kumamoto können die Fahrgäste der Strassenbahn jetzt mit Hilfe der Gesichtserkennungstechnologie von Saffe mit ihrem Gesicht bezahlen. Das Pilotprojekt startete am 20. Dezember und soll bis Ende März 2024 laufen. Ähnliche Projekte wurden bereits in den Präfekturen Toyama und Nagano durchgeführt, ebenso wie in Osaka.
Auch die kasachische Hauptstadt Almaty hat in Zusammenarbeit mit der grössten kasachischen Bank, der Halyk Bank, und ihrer Software Face Pay ein Pilotprojekt zur Bezahlung per Gesichtserkennung in der U-Bahn gestartet. Vorerst können die Fahrgäste den Dienst nur an zwei Stationen über die mobile App der Bank nutzen. Weitere Bahnhöfe werden nach und nach hinzukommen, berichtet Biometric Update.
«Die Sicherheit ist zu 100 Prozent gewährleistet», erklärte die Vertreterin der Metro Almaty, Zhazira Baimukhambetova, und fügte hinzu, dass die Fahrgastdaten von der Bank gespeichert werden. «Weder die Metro, noch die Bankangestellten oder die Mitarbeiter an der Kasse kennen die persönlichen Daten der Fahrgäste.»
Die Metro in Almaty befördert täglich über hunderttausend Menschen. Kasachstan und andere zentralasiatische Länder haben ihre Investitionen in biometrische Technologien erhöht, um digitale Behördendienste zu ermöglichen.
In der Moskauer Metro werden inzwischen an jedem Wochentag 150’000 Fahrten mit biometrischen Daten bezahlt. Das U-Bahn-System in der russischen Hauptstadt nutzt ein Gesichtserkennungssystem namens Face Pay, das im Mai 320’000 Nutzer erreichte. Seitdem ist eine neue biometrische Zahlungsmethode hinzugekommen, die es ausgewählten Bürgern ermöglicht, mit der Moskauer Sozialkarte in den Zügen zu fahren.
Die Zahl der Face Pay-Nutzer scheine sich jedoch zu verlangsamen, teil Biometric Update mit: Obwohl die Verkehrsbehörden vorausgesagt hätten, dass die Zahl der Fahrgäste, die die Gesichtserkennung nutzen, bis Ende des Jahres eine halbe Million erreichen würde, habe die Moskauer Metro in ihrer jüngsten Mitteilung angegeben, dass die Zahl der Personen, die mit biometrischen Merkmalen bezahlen, jetzt bei 330’000 liege, nur 10’000 mehr als im Mai.
Die U-Bahn habe in diesem Jahr Schlagzeilen wegen ihres biometrischen Überwachungssystems Sfera gemacht, das zur Verfolgung von Aktivisten, Journalisten und Oppositionellen eingesetzt werde.
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