Die Lebensmittelknappheit und -verteuerung wird durch überraschende Brände auf Tierfarmen noch verschärft. Bei einem Feuer auf der Zeagold Farm, dem grössten Eierproduzenten in Neuseeland, sind fast 50’000 Hühner ums Leben gekommen. Zu Beginn hiess es sogar, es seien etwa 75’000 gewesen, doch die Zahl wurde im Nachhinein korrigiert. Die Eindämmung des Feuers habe fast einen ganzen Tag in Anspruch genommen, Menschen seien nicht verletzt worden. Darüber berichtet The Guardian.
Das Portal Tierrapura, das sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigte, wies darauf hin, dass es in Neuseeland in dieser Branche seit Jahrzehnten kein so grosses Feuer gegeben habe. Man müsse befürchten, dass sich die Eierknappheit im Land dadurch noch verschärfen werde. Schon vor dem Brand hätten Landwirte geschätzt, dass das Land weitere 300’000 Hühner benötige, um den landesweiten Mangel an Eiern zu beheben.
Der Hintergrund: In Neuseeland wurde Anfang des Jahres die Legebatterie-Haltung endgültig verboten, seitdem herrscht ein Mangel an Eiern. Die Knappheit sei so gross, dass ein Supermarkt in einer Kleinstadt der Besatzung eines Kreuzfahrtschiffes den Kauf von Eiern untersagt habe, Zeitungen würden Ratschläge zur eifreien Küche und Zubereitung von Tofu-Rührei veröffentlichen, so The Guardian.
Im Januar habe das Tierschutzamt zudem eine Mitteilung herausgegeben, in der es die Neuseeländer aufgefordert habe, keine «überstürzten Käufe von Hinterhofgeflügel» zu tätigen, weil der zunehmende Besitz von «Hobbyhühnern» dazu führen könnte, dass die Tiere nicht richtig versorgt werden.
Tierrapura lässt zudem wissen, dass Anfang Februar auch die Hühnerfarm eines der führenden US-amerikanischen Eierlieferanten abgebrannt ist. Bei dem Feuer auf den Hillandale Farms wurden 100’000 Hühner getötet. Die Medien hatten in diesem Zusammenhang davor gewarnt, dass dieses «Unglück» die Eierpreise in die Höhe treiben könnte.