Am 25. März veröffentlichte die New York Times (NYT) einen Beitrag über die Lügen, den Handel und die Verbrechen der US-amerikanischen Freiwilligen, die zu Tausenden in die Ukraine strömten, um die Kiewer Streitkräfte zu unterstützen. Auf den Beitrag aufmerksam macht l’AntiDiplomatico.
Die NYT berichtet unter anderem über James Vasquez, «einer der berüchtigtsten Amerikaner auf dem Schlachtfeld». Die Zeitung erklärt, dass er bis vor einer Woche bei «Da Vincis Wölfen, einem rechtsextremen ukrainischen Bataillon» gekämpft hat. Sie beschreibt detailliert die Lügen, die er erzählte, um Vorteile in Form von Geld und Prestige zu erlangen und die später von den US-Medien aufgedeckt wurden. Doch die NYT erwähnt auch, ohne näher darauf einzugehen, dass er «getwittert hat, dass er sich in der Ukraine keine Sorgen um internationale Kriegsregeln machen muss».
L’AntiDiplomatico findet das «eine zu flüchtige Erwähnung bei einem so wichtigen Thema». Denn ausserhalb solcher Gesetze falle man in den Bereich der Kriegsverbrechen. Das Portal weiter:
«So enthüllt die NYT nicht nur unwissentlich die dunkle Seite der Söldner, die zur Unterstützung der Kiewer Streitkräfte angeheuert oder besser gesagt geschickt werden, und der ukrainischen Militärbehörden selbst, die die Arbeit dieser Kräfte überwachen sollen, sondern auch die beunruhigende Leichtfertigkeit, mit der die hiesigen Medien über den Konflikt berichten.»
L’AntiDiplomatico stellt sich auch die Frage, ob ein solch allgemeiner Tweet, laut dem in diesem Krieg keine Regeln zählen, eine Aufzeichnung dessen ist, was normalerweise geschieht. All dies verdeutliche aber auch die Heuchelei des Westens, der seine Unterstützung für Kiew als Nachfahren seiner Verpflichtungen gegenüber den «Regeln», die er verteidigen soll, erklärt. Dennoch sende er weiterhin Waffen, ohne auf die Einhaltung der Kriegsgesetze zu drängen, obwohl es viele Anzeichen für solche Verstösse gebe.
Für ihren Beitrag prüfte die NYT mehr als 100 Seiten von Dokumenten aus den Reihen der Freiwilligengruppen und befragte mehr als 30 Freiwillige, Kämpfer, Geldbeschaffer, Spender sowie amerikanische und ukrainische Beamte. Einige hätten unter der Bedingung der Anonymität gesprochen, um sensible Informationen zu erörtern, so die Zeitung.
Gemäss der NYT räumte Vasquez ein, dass man ihn aus der Army Reserve geworfen hat. Den Grund dafür habe er nicht verraten wollen. Dennoch – und obwohl er einen der niedrigsten Dienstgrade der Army hatte – habe Vasquez leichten Zugang zu Waffen, einschliesslich US-amerikanischer Gewehre. Woher sie kamen, sei er sich nicht ganz sicher. Die Gewehre, fügte er hinzu, waren «brandneu, aus der Schachtel und wir haben reichlich davon». So konstatiert die NYT:
«An der ukrainischen Front sind Leute aktiv, die in einem von den USA geführten Krieg nicht einmal in die Nähe des Schlachtfelds gelassen würden und die leichten Zugang zu amerikanischen Waffen haben.»
Einem Legionär zufolge überprüfte die Internationale Legion, die von der ukrainischen Regierung in aller Eile gebildet wurde, zu Beginn des Krieges den Hintergrund jedes Freiwilligen innerhalb von zehn Minuten oder weniger.
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