Färöer-Inseln und Dänemark auf dem Weg zur Normalität
Veröffentlicht am 28. Januar 2022.
Die kleinen Färöer-Inseln im Nordatlantik mit rund 50’000 Einwohnern weisen weltweit die höchste Corona-Inzidenz auf. «Die 7-Tage-Inzidenz pro 100’000 Einwohner beträgt 8727», berichtet die Luzerner Zeitung. Bemerkenswert: Gleich dahinter folgen zwei weitere Staaten mit sehr hohen Impfquoten, nämlich Israel mit 6810 und Dänemark mit 4785 …
Sowohl die Färöer, welche verwaltungstechnisch zu Dänemark gehören, wie auch Dänemark selbst wollen trotz der hohen Fallzahlen sämtliche Corona-Massnahmen aufheben und zur Normalität zurückkehren. Wie ist das möglich?
Beide Länder haben festgestellt, dass Omikron zwar äusserst ansteckend ist, aber zu praktisch keinen Hospitalisierungen führt. Deshalb ziehen sie ihre Konsequenzen daraus. «Seit Tagen liegt kein einziger Covid-19-Patient mehr im Spital», schreibt die Luzerner Zeitung über die Situation auf den Färöer-Inseln.
So liess der färöische Regierungschef Bárður á Steig Nielsen denn auch verlauten:
«Wir müssen ab jetzt Corona als natürlichen Teil unseres Alltags sehen.»
Es sei nun jeder selbst verantwortlich, inwiefern er sich dem Ansteckungsrisiko aussetzen wolle. Ähnlich handhabt Dänemark das Pandemiemanagement. Man verlasse sich darauf, dass Omikron die meisten Infizierten von schweren Verläufen verschone, wie etwa N-tv schreibt.
Bereits ab dem 1. Februar wolle man Corona in Dänemark nicht mehr als «gesellschaftskritische Krankheit» definieren, heisst es in der Luzerner Zeitung. Damit fahren die skandinavischen Länder einen liberalen Kurs, im krassen Kontrast zu Österreich, wo zur gleichen Zeit die Impfpflicht eingeführt wird.
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Während je längers je mehr der schwedische Weg (wir berichteten)als intelligente Alternative zum Lockdown auch Kritiker zu überzeugen beginnt, zeigen epidemiologische Untersuchungen in den Slums von Mumbai, daß es noch einfacher geht: Auch ohne Abstandsregeln, Masken oder gar einem Vakzin sind dort mittlerweile 60 Prozent der Menschen gegen SARS-CoV-2 immun. Das berichtet die NZZ. Damit sei die Herdenimmunität erreicht worden.
An sich müsste diese Nachricht zu fetten Schlagzeilen in allen Medien führen, doch sie findet sich lediglich in einem einzigen von mehreren Absätzen im NZZ-Artikel:
«In den Slums von Mumbai scheint etwas geschehen zu sein, was Politiker auf der ganzen Welt seit dem Ausbruch der Corona-Krise herbeisehnen. Laut einer indischen Studie haben sich in Mumbais Slums 57 Prozent der Bevölkerung mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt und Antikörper gebildet. Wenn diese Zahl stimmt, dann wäre die weltweit erste Herdenimmunität nachgewiesen. Diese könne erreicht werden, sobald sich rund 60 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus infiziert hätten, wiederholen Experten seit Monaten».
Tatsächlich lebten in in Mumbais Slums die Menschen «dicht beieinander, Abstandhalten ist kaum möglich, viele Familien teilen sich Toiletten und Wasserstellen», schreibt die NZZ.
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