«Die Gastronomie wurde unfair behandelt»
Veröffentlicht am 8. Februar 2022.
Lange war es still um die Vertreter der Wirtschaft oder der Gastronomie, wie zum Beispiel den Präsidenten von Gastrosuisse, Casimir Platzer. Die Schweizer Leitmedien liessen ihn während der Pandemie nach wiederholter und deutlicher Kritik am Bundesrat nicht mehr zu Wort kommen.
Nun will der Bundesrat die Corona-Massnahmen endlich lockern. Und nun taucht Casimir Platzer plötzlich wieder in den Medien auf.
So ist heute im Blick, unter Berufung auf ein Interview der NZZ, zu lesen: «Der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, Hans-Ulrich Bigler, und der Präsident von Gastrosuisse, Casimir Platzer, kritisieren die Rolle von Gesundheitsminister Alain Berset während der Corona-Pandemie scharf.»
Alain Berset sei «das Feld» in der Pandemie fast gänzlich überlassen worden, erklären die beiden Wirtschaftsvertreter. Und fragen sich, wo denn die anderen Bundesräte und Departemente in dieser Zeit geblieben seien. «Der Schwerpunkt sei völlig auf die Volksgesundheit gelegt worden», wird Hans-Ulrich Bigler zitiert. Dabei wisse man: «Je länger ein Lockdown dauere, desto überproportional grösser seien die wirtschaftlichen Schäden.»
Casimir Platzer ergänzt, dass gerade die Gastronomie in der Pandemie «unfair» behandelt worden sei. «Die rasche Reaktion des Bundesrates zu Beginn der Pandemie sei das einzige Highlight der Corona-Politik geblieben», so der Gastrosuisse-Präsident im Interview.
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Während je längers je mehr der schwedische Weg (wir berichteten)als intelligente Alternative zum Lockdown auch Kritiker zu überzeugen beginnt, zeigen epidemiologische Untersuchungen in den Slums von Mumbai, daß es noch einfacher geht: Auch ohne Abstandsregeln, Masken oder gar einem Vakzin sind dort mittlerweile 60 Prozent der Menschen gegen SARS-CoV-2 immun. Das berichtet die NZZ. Damit sei die Herdenimmunität erreicht worden.
An sich müsste diese Nachricht zu fetten Schlagzeilen in allen Medien führen, doch sie findet sich lediglich in einem einzigen von mehreren Absätzen im NZZ-Artikel:
«In den Slums von Mumbai scheint etwas geschehen zu sein, was Politiker auf der ganzen Welt seit dem Ausbruch der Corona-Krise herbeisehnen. Laut einer indischen Studie haben sich in Mumbais Slums 57 Prozent der Bevölkerung mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt und Antikörper gebildet. Wenn diese Zahl stimmt, dann wäre die weltweit erste Herdenimmunität nachgewiesen. Diese könne erreicht werden, sobald sich rund 60 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus infiziert hätten, wiederholen Experten seit Monaten».
Tatsächlich lebten in in Mumbais Slums die Menschen «dicht beieinander, Abstandhalten ist kaum möglich, viele Familien teilen sich Toiletten und Wasserstellen», schreibt die NZZ.
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