Tony Blair, begeisterter Anhänger der globalistischen Technokratie und ehemaliger britischer Premierminister, ist der Meinung, dass digitale Identitäten für eine moderne Infrastruktur unerlässlich seien, aber «ein wenig Überzeugungsarbeit» erforderten. So äußerte er sich am Dienstag auf der Konferenz «Future of Britain» des Tony Blair Institute for Global Change (TBI), wie The Sociable berichtet.
Auf der Konferenz mit dem Titel «Governing in the Age of AI» (Regieren im Zeitalter der künstlichen Intelligenz), setzte Blair seinen jahrelangen Einsatz für die Einführung des digitalen Ausweises fort. Unter dem Themendach der Veranstaltung wurden zeitgleich mehrere Berichte des TBI veröffentlicht.
In dieser Reihe gehe es darum, wie radikale und zugleich praktische Lösungen für diese neue Ära gefunden werden könnten, liest man dort. Es handele sich um konkrete Pläne für die Neugestaltung des Staates im 21. Jahrhundert, bei denen die Technologie die treibende Kraft sei. Einer dieser Berichte befasst sich ausschließlich mit der digitalen Identität.
In dem Bericht «The Economic Case for a UK Digital ID» wird behauptet, die digitale Identität könne für alles genutzt werden, von der Integration «persönlicher Gesundheitsdaten und persönlicher Daten» bis hin zur Straffung von Steuern und Sozialleistungen sowie zur Verwaltung von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Die digitale ID eines Bürgers würde eine einzige eindeutige Kennung enthalten, die dazu beitragen würde, den Nutzer mit öffentlichen Diensten zu verbinden.
Die Gesamtkosten für die Einführung einer digitalen Identität im Vereinigten Königreich würden dem Bericht zufolge höchstens 1,4 Milliarden Pfund (etwa 1,7 Milliarden Euro) betragen, und das Projekt könne «im Laufe einer einzigen Legislaturperiode (fünf Jahre) entwickelt und eingeführt werden.»
Ein TBI-Sprecher habe gegenüber Politico erklärt, dass die Organisation nicht für obligatorische digitale Ausweise eintrete. In dem Bericht betont man die Kontrolle der Menschen über ihre Daten:
«Die Bürger würden die Kontrolle darüber behalten, wie sie ihre Daten aus verschiedenen Datenbanken über ein Benutzerportal oder eine App miteinander verknüpfen wollen, während sie über eine digitale Brieftasche (dezentrales Modell) kontrollieren, wie ihre digitalen Identitätsattribute verwendet werden.»
Nun setzt sich Tony Blair jedoch schon seit vielen Jahren für die Einführung einer digitalen ID ein, erinnert The Sociable. Er adressiert dabei verschiedene Themenfelder wie Impfpässe, die Verwaltung finanzieller Transaktionsdaten oder auch die Erfassung des Flüchtlingsstatus.
Und im Januar 2021, also zu Beginn der Einführung der mRNA-Injektionen in Großbritannien, ließ der WEF Young Global Leader keinen Zweifel an seiner Interpretation von Freiwilligkeit:
«Es wird für die Menschen sehr schwierig sein, einen Großteil des normalen Lebens zu führen, wenn sie ihren Impfstatus nicht nachweisen können. (...) Die Menschen müssen verstehen, dass die Impfung letztlich der Weg zur Freiheit ist.»
Die digitale Identität ist eine der drei Hauptkomponenten der sogenannten digitalen öffentlichen Infrastruktur (Digital Public Infrastructure, kurz DPI). Des weiteren gehören dazu ein massiver Datenaustausch und ein schnelles digitales Zahlungssystem, das die Verwendung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) beinhalten kann.
Das Konzept ist auch beliebt bei Befürwortern der sogenannten «finanziellen Inklusion». Dazu zählt die UN-Sonderbeauftragte Königin Máxima der Niederlande. Auf dem WEF-Treffen 2018 erklärte sie, dass dies «zu guten Geschäftsmöglichkeiten führen» könne. Bei der 2024er Ausgabe betonte sie, wie praktisch eine digitale ID außerdem zur Erkennung des Impfstatus sei.
Indien gilt als eines der weltweit führenden Länder im Bereich DPI. Letztes Jahr sagte Nandan Nilekani, der indische Architekt des digitalen ID-Systems Aadhaar, dass jeder eine digitale ID, ein Smartphone und ein Bankkonto haben sollte. Denn diese seien die «Werkzeuge der neuen Welt», auf denen alles andere aufbaue (wir berichteten).
Anfang dieses Jahres erklärte das EU-Parlament, dass die Einführung einer digitalen Brieftasche auf freiwilliger Basis erfolgen würde. The Sociable fügt hinzu, das habe auch Indien über sein eigenes digitales Identitätssystem gesagt, bevor die Regierungsbehörden es für bestimmte Dienstleistungen vorgeschrieben hätten.
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