Das private Sicherheitskontrollunternehmen Clear wird 2024 an seinen Schnellkontrollstellen an US-Flughäfen die Gesichtserkennungstechnologie einführen und damit die Iris-Scanner und Fingerabdruckkontrollen des Unternehmens ersetzen.
Wie die Washington Post informiert, sei das Update von Clear, einem Unternehmen, das an mehr als 50 Flughäfen vertreten ist, das jüngste Anzeichen für eine breitere Verlagerung hin zur Biometrie im Flugverkehr, die bei Datenschutzexperten Bedenken hervorrufe.
Die Umstellung auf die neue Screening-Technologie von Clear, die das Unternehmen «NextGen Identity Plus» nennt, beinhalte auch eine stärkere Überprüfung von Identitätsdokumenten durch den Vergleich mit der ausstellenden Quelle.
Schon seit 2020 arbeite Clear mit dem Ministerium für Innere Sicherheit und der Transportsicherheitsbehörde TSA zusammen, um diese Änderungen vorzunehmen, so die Washington Post. Mitglieder, die 189 US-Dollar pro Jahr für ein Clear Plus-Abonnement zahlen, werde man kostenlos auf die neue Technologie umstellen.
Das System von Clear unterscheidet sich nach Angaben des Unternehmens dadurch, dass es Live-Schnappschüsse von Reisenden, welche die dafür vorgesehene Clear-Spur am Flughafen benutzen, mit den Daten ihrer Anmeldung bei «NextGen Identity Plus» vergleicht. Die Umstellung von Iris- und Fingerabdruck-Scanning auf Gesichtsscanning soll den Kunden helfen, schneller durch die Clear-Kontrollstellen zu kommen.
Clear setzt seit langem auf biometrische Verfahren bei der Kontrolle von Flughäfen, Stadien und anderen öffentlichen Einrichtungen. Die Umstellung auf Gesichtserkennung könnte jedoch zu einem erhöhten Überwachungsrisiko und einer Beeinträchtigung der Privatsphäre von Reisenden führen, kritisieren Datenschützer.
«Als jemand, der ständig fliegt, bin ich wirklich beunruhigt über die Umwandlung von Flughäfen in biometrische Überwachungszentren», erklärte Albert Fox Cahn, Gründer und Geschäftsführer des Surveillance Technology Oversight Project (STOP).