Worldcoin, das von Sam Altman mitbegründete Iris-Scan-Protokoll, erweitert sein World ID-Angebot. Hinzu kommt nun die Unterstützung von Plattformen wie Minecraft, Reddit, Telegram und Shopify, wodurch sich ein grösseres Integrationsnetzwerk eröffnet. Hierüber berichten verschiedene Medien, darunter Reclaim The Net.

Systeme digitaler Identitäten – wie das von Worldcoin verwendete – sammeln und speichern biometrische Daten der Menschen. Aufgrund der sensiblen Natur der Informationen werden in diesem Zusammenhang erhebliche Datenschutzbedenken geäussert. Ein weiteres Problem sei, dass diese Identität unveränderlich wird.

Man stelle sich ein Szenario vor, in dem unsere digitale Identität unzugänglich wird, wie das Portal schreibt. Dies könne zum Beispiel aufgrund von behördlichen Massnahmen oder technischen Problemen geschehen.

In herkömmlichen Finanzsystemen, einschliesslich des traditionellen Bargelds und der meisten Kryptowährungen, könne man einfach eine neue Brieftasche erstellen und von vorne beginnen. Bei Systemen, die an eindeutige biometrische Identifikatoren, wie beispielsweise Iris-Scans, gebunden sind, könne man seine Identität jedoch nicht einfach ersetzen. Die Beschaffung eines neuen Iris-Scans sei keine realistische Option.

Worldcoin wurde vor etwa vier Monaten als Projekt von Sam Altmans OpenAI, dem Betreiber von ChatGPT, gestartet. Vor kurzem wurde sein Protokoll auf World ID 2.0 aufgestockt. Das Unternehmen betont, dass es durch dieses Upgrade einfacher werde, zwischen Bots und «verifizierten» Menschen in der digitalen Welt zu unterscheiden.

Reddit-Moderatoren könnten diese neuen Integrationen nutzen, um den Nutzern der World ID eindeutige Berechtigungen zuzuweisen. Das habe Tiago Sada, der Produktleiter von «Tools for Humanity» und einer der Hauptverantwortlichen für das Worldcoin-Projekt, gegenüber TechCrunch erklärt.

Wie es in dem Artikel heisst, bestehe ein möglicher Vorteil dieses digitalen ID-Systems darin, dass mit ihm Spam besser bekämpft werden könne. Ausserdem könnten Shopify-Händler die World ID für Betrugsbekämpfungsmassnahmen oder flüchtige Werbeaktionen nutzen.

Sada habe das massgeschneiderte Potenzial seiner Plattform betont: «Es geht nicht nur um die erste Welle von Anwendungen, sondern um eine neue Entwicklerplattform, auf der Entwickler bauen können.» Er habe sich begeistert gezeigt von den innovativen Lösungen, welche die Entwicklergemeinschaft hervorbringen werde.

Das System sei jedoch nicht unfehlbar, habe Sada bestätigt. Trotz dieser Einschränkungen glaube er aber, dass die World ID dazu beitragen könne, den Missbrauch verschiedener Plattformen einzudämmen. Dazu zählten manipulative Abstimmungen oder das Führen mehrerer betrügerischer Konten.

Die Ausweitung des Projekts sei allerdings nicht ganz reibungslos verlaufen, wie Reclaim The Net ergänzt. Die kenianische Regierung habe Worldcoin unter Berufung auf Datenschutzbedenken untersagt, die Augen ihrer Bürger zu scannen.